Ein Forschungsprojekt verschiedener Universitäten soll den Auftakt für eine jährliche Untersuchung zum Thema Internetzensur werden. Vorallem in Asien, dem Nahen Osten und Nordafrika werde der Zugang zu politischen, kulturellen oder religiösen Informationen versperrt, schreiben die Promotoren der OpenNet Initiative. Politische Zensur werde besonders intensiv in Birma, China, im Iran, Syrien, Tunesien und Vietnam betrieben. Der Iran, Oman, Saudi-Arabien, Sudan, Tunesien, die Vereinigten Arabischen Emirate und der Jemen filterten besonders im sozialen Bereich aus, während Südkorea nur bei einem Thema zensiere, bei Nordkorea.
«Die Untersuchung zeigt, dass die Internetzensur weltweit zunimmt», sagte John Palfrey, geschäftsführender Direktor des Berkmann Centers für Internet und Gesellschaft, bei der Präsentation der Studie am Freitag. Es würden oft nicht nur einzelne Webseiten gesperrt, sondern ganze Anwendungen wie YouTube ausser Kraft gesetzt. Allerdings gebe es auch einige Staaten, die entgegen weit verbreiteten Annahmen nicht zensierten, wie Afghanistan, der Irak, Israel, Russland und Malaysia. Das Forschungsprojekt wird von den Universitäten Oxford, Cambridge, Harvard und Toronto getragen.
Samstag
19.05.2007