Am 7. Dezember startet die Reservierungsphase für .eu-Adressen im Internet. EU-Kommissarin Viviane Reding erwartet, dass .eu für die europäische Wirtschaft so wichtig wird wie .com. Aus der Schweiz ist ein Mitmachen nicht möglich. Zwar leitet sich der neue URL-Bestandteil vom Begriff Europa ab, erklärte die für die Kommunikationsgesellschaft zuständige Kommissarin am Donnerstag vor den Medien in Brüssel. Doch nicht ganz Europa ist mit dabei, vorbehalten bleibt die Domain Unternehmen und Personen mit (Wohn-)Sitz innerhalb der Europäischen Union. «Etwas hilflos», wie Sprecherin Caroline Sauser sagte, müsse das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) dabei zuschauen. Die Schweiz hatte sich für breitere Zugangsbedingungen eingesetzt - allerdings ohne Erfolg. In den ersten vier Monaten ist die Registrierung für Inhaber früherer Rechte, beispielsweise für Unternehmen, reserviert. Ab 7. April wird das .eu-Register dann für weitere Anträge aus der EU freigegeben. Dabei gilt das Prinzip «wer zuerst kommt, mahlt zuerst».
Wie erfolgreich die neue Adresse werden wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen. Reding sprach von «einer einzigartigen Möglichkeit für ein modernes, grenzüberschreitendes Online-Marketing». Nüchterner bewertet Thomas Pletscher vom Wirtschaftsverband Economiesuisse die Entwicklung. Zwar kritisierte er das Vorgehen der EU als protektionistisch. Probleme für Schweizer Firmen sieht Pletscher aber nicht. Die neue Domain sei gar nicht für alle Unternehmen interessant, erklärte er. Und «wenn man will, kann man sich das organisieren». Noch offen ist, was mit Domains wie Schweiz.eu oder Switzerland.eu passiert. Geografische Begriffe ausserhalb der Europäischen Union sind nicht geschützt, und formell haben die Schweizer Behörden keine Rechte an den Domains. Man suche nun andere Wege um zu verhindern, dass die geografischen Angaben nicht missbräuchlich registriert werden, sagte der Sprecher der Schweizer Mission in Brüssel.
Donnerstag
01.12.2005