Zum ersten Mal ist in Deutschland ein Anbieter von illegal kopierter Musik im Internet verurteilt worden. Das Strafverfahren vor dem Amtsgericht Cottbus endete für einen 22-jährigen Auszubildenden mit einer Geldstrafe. Die Busse liegt wegen seines geringen Einkommens aber nur bei 400 Euro, wie Amtsgerichtsdirektor Wolfgang Ruhpieper am Dienstag in Cottbus sagte. Mit der Musikindustrie einigte sich der Verurteilte zivilrechtlich auf die Zahlung von 8000 Euro Schadenersatz, wie die deutschen Phonoverbände mitteilten. Zudem muss er die Gerichtskosten von 100 Euro begleichen. Nachgewiesen wurde ihm, dass er in 272 Fällen Musiktitel auf seinen Rechner kopiert und als MP3-Raubkopien im Internet kostenfrei zur Verfügung gestellt hatte.
Der 22-Jährige hatte in der Internet-Tauschbörse KaZaa mehrere tausend Titel angeboten. Der Internetprovider musste die Identität der IP-Adresse des Mannes an die Staatsanwaltschaft weitergeben. Die Polizei beschlagnahmte bei einer Hausdurchsuchung 6000 Musiktitel auf dem Rechner des Internetpiraten. Zudem stellte sie weitere 100 selbst gebrannte CDs mit weit mehr als 1000 Musiktiteln sicher.
Dienstag
08.06.2004