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Freitag
06.08.2004

Die drei Business-to-Business-Internet-Service-Provider Init Seven AG, Cyberlink Internet Services AG und Netstream AG haben am Freitag einen Aufruf lanciert, die Kabel-TV-Betreiberin Cablecom müsse ihre «letzte Meile» wie die Swisscom für andere Anbieter öffnen. Zur Begründung ihrer als «offener Brief» gestalteten Forderung schreiben Alexis Caceda (Netstream), Fredy Künzler (Init Seven) sowie Beat Tinner und Susan Moser (Cyberlink), Cablecom habe «de facto nicht nur innerhalb der Deutschschweiz eine Monopolstellung» erreicht. Die neu lancierten Dienste wie Digital Phone und die Bandbreitenverdoppelung würden zeigen, wie stark das Cablecom-Netzwerk sei, sodass es «eine echte Alternative zur letzten Meile der Swisscom darstellt». Die Wettbewerbskommission (Weko) müsse deshalb die Einführung von regulatorischen Massnahmen prüfen, «um allen Anbietern eine Möglichkeit zu geben, Dienstleistungen über deren Kabelnetzwerk anzubieten».

Demgegenüber betonte Cablecom-Sprecher Stefan Howeg am Freitag gegenüber dem Klein Report, die Cablecom habe «weder im Bereich Breitband-Internet noch in der Festnetz-Telefonie irgendwo in der Schweiz eine marktbeherrschende Stellung». Die Forderung der drei Firmen könne er deshalb «nicht nachvollziehen». Im Übrigen befürworte die Cablecom die Öffnung der letzen Meile im Telekommunikationsmarkt, «soweit dies zur Förderung des Wettbewerbs erforderlich» sei. Bei der Entbündelung müssten aber nicht nur technische, sondern auch ökonomische Aspekte berücksichtigt werden, um zukünftige Investitionen in den Ausbau der Infrastrukturen nicht zu gefährden. Zudem spricht sich die Cablecom für eine klare Investitionsverpflichtung bei den von der Entbündelung begünstigten Telekommunikationsanbietern aus. - Mehr dazu: Cablecom erhält Konkurrenz und Kritik am Quasi-Monopol der Cablecom