Die Musikindustrie darf wieder Hoffnung für ihre Stars und Sternchen schöpfen, denn die britischen Charts erleben an diesem Wochenende eine Revolution: Erstmals werden nicht mehr nur die Singleverkäufe gewertet, sondern es fliessen auch im Internet geladene Musiktitel ein. Der Grund dafür ist, dass immer mehr Songs im Web gekauft werden und immer weniger im Plattengeschäft. So ging die Zahl der verkauften CDs in Grossbritannien im vergangenen Jahr von 6,7 auf 5,7 Mio. zurück, die Zahl der Downloads stieg von 0,3 auf 4,5 Mio., wie die Nachrichtenagentur SDA am Samstag berichtete.
Die Umstellung sei allerdings umstritten: Kleinere Plattenfirmen fühlen sich benachteiligt. Sie verweisen darauf, dass sie bisher erst in wenigen Online-Angeboten vertreten sind. Die grossen Firmen haben dagegen bereits Abkommen mit allen wichtigen Internetshops wie iTunes oder Musicload abgeschlossen.
Nach britischen Presseberichten werden Rockmusiker dank der Umstellung künftig besser abschneiden: Denn es sind fast nur Männer (96%), die sich Songs im Internet laden, und Männer bevorzugen Rockmusik. Frauen, die mehr zur Popmusik neigen, sind dagegen im Plattengeschäft klar in der Überzahl.
Sonntag
17.04.2005