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Dienstag
22.01.2002

Das Internationale Presse-Institut (IPI) in Wien hat die Zerstörung der Zentrale des palästinensischen Radios in Ramallah durch die israelische Armee scharf verurteilt. In einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Ministerpräsident Ariel Scharon heisst es, «die jüngsten Verletzungen der
Pressefreiheit scheinen Teil einer gemeinsamen Strategie der Regierung mit der israelischen Armee zu sein, die Berichte über den Anstieg bewaffneter Feindseligkeiten in der Region» zu unterdrücken. Das IPI sieht darin eine «grobe Verletzung» des Rechts auf Informationsfreiheit, das in Artikel 19 der UNO-Menschenrechtserklärung garantiert werde. Ausserdem kritisiert die Vereinigung von Chefredaktoren und Journalisten aus aller Welt die Weigerung der israelischen Regierung, etwa 450 palästinensischen Mitarbeitern ausländischer Medien die Akkreditierung zu verlängern. Auf Proteste der Auslandspresse in Israel hat die Regierung Scharon bisher mit dem Hinweis reagiert, man befinde sich mit den Palästinensern «im Krieg». Den palästinensischen Mitarbeitern der Auslandspresse wurde vorgeworfen, einseitig und verzerrt über den Konflikt zu berichten.