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Montag
15.09.2008

Die «World Association of Newspapers» (WAN), der weltweite Dachverband von 72 nationalen Zeitungsverbänden, hat am Montag Wettbewerbskommissionen in Europa und den USA dazu aufgerufen, den geplanten Werbevertrag zwischen den Online-Giganten Yahoo und Google zu verhindern. Der Deal verletze Grundsätze des freien Wettbewerbs und hätte für Zeitungen negative Auswirkungen auf die Einnahmen aus der Online-Werbung, argumentiert die WAN. Zudem würden die Kosten für Werbung auf den jeweiligen Plattformen steigen.

Das Abkommen sieht unter anderem vor, dass mit den Suchresultaten von Yahoo gleich auch noch Werbung von Google mitgeliefert wird. Dies würde Yahoo Millioneneinkünfte bescheren und die Marktdominanz von Google im Bereich Suchmaschinen weiter festigen, wie der Verband analysiert. Zeitungen, die ihre Online-Ausgaben bewerben wollen, beispielsweise mit bezahlten Suchresultaten, kommen aktuell kaum an Google oder Yahoo vorbei. Der geplante Deal würde die Position von Yahoo in diesem Bereich entscheidend schwächen, so die WAN weiter. So werde es Yahoo auch kaum mehr möglich sein, mit Google über den Preis zu konkurrenzieren.

Obwohl Yahoo und Google versichern, die Übereinkunft sei auf die USA beschränkt, geht der Weltverband der Zeitungsverleger davon aus, dass die Auswirkungen gegebenenfalls auch bei europäischen Zeitungsverlagen spürbar sein werden.