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Montag
02.05.2005

Als Jahr der Trauer bezeichnet die internationale Organisation Reporter ohne Grenzen/Reporter sans Frontières (RSF) das Jahr 2004. Im vergangenen Jahr seien nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) 56 Medienschaffende weltweit getötet worden, 19 seien weiterhin vermisst und 124 wurden inhaftiert. Mindestens 1146 Journalistinnen und Journalisten wurden angegriffen und 622 Medien zensuriert. Seit 1995 seien nicht mehr so viele Medienschaffende getötet worden, hat RSF ausgerechnet. Die Organisation veröffentlichte ihren Bericht in Genf zum Internationalen Tag der Pressefreiheit, dem 3. Mai.

Irak bleibt das gefährlichste Land für Journalisten, schreibt RSF: 19 von ihnen starben hier im vergangenen Jahr, und 15 wurden entführt. In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden weltweit bereits 22 Journalisten getötet, 9 von ihnen in Irak. Am 1. Januar 2005 waren zudem 107 Medienschaffende in Haft, 26 von ihnen allein in China und 22 in Kuba. Aber auch in Ländern, die sich üblicherweise an die Medienfreiheit halten, gebe es eine beunruhigende Entwicklung, schreibt RSF weiter. So hätten in den USA mehrere Journalisten vor Gericht erscheinen müssen, weil sie sich geweigert hatten, die Quellen ihrer Informationen preiszugeben. Einigen drohe eine Haftstrafe dafür.

34 «Feinde der Medien» hat RSF ausgemacht. Unter ihnen finden sich der saudische Erbprinz und De-Facto-Herrscher Abdallah ibn el Saud, der Präsident Weissrusslands Alexander Lukaschenko, der Präsident Chinas Hu Jintao und der «ewige Präsident» Nordkoreas, Kim Jong Il. Weiter zählt RSF dazu den kubanischen Präsidenten Fidel Castro, den libyschen Staatschef Muammar Gaddafi, den iranischen Revolutionsführer Ali Khamenei, den kasachischen Präsidenten Nursultan Nazarbaiev, den russischen Präsidentn Wladimir Putin, den syrischen Präsidenten Baschar el Assad und den tunesischen Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali.