Für 23 Privatradios und 14 Kantone ist der Mittwoch ein spezieller Tag: Er ist ganz dem Lehrstellenmarkt und der Berufsbildung gewidmet. Beim sogenannten Interkantonalen Lehrstellentag werden bei den jeweiligen Privatradios den ganzen Tag hindurch Beiträge, Reportagen sowie Interviews zum Thema Berufsbildung ausgestrahlt.
Der Klein Report hat beim Lehrstellenförderer des Kantons Bern, Peter Sutter, nachgefragt, was es mit diesem Interkantonalen Lehrstellentag auf sich hat und warum gerade die Schweizer Privatradios so wichtig dafür sind.
Die Idee für diesen Tag sei vor rund sieben Jahren im Kanton Aargau entstanden. «Damals hatten Jugendliche Schwierigkeiten, eine Lehrstelle zu finden», sagte Sutter. Noch am ersten Interkantonalen Lehrstellentag waren die fünf Kantone Aargau, Zürich, Freiburg, Solothurn sowie Bern mit dabei, heute sind es 14 Kantone und das Fürstentum Liechtenstein sowie 23 Privatradios.
Der Kanton Bern hat sich 2008 der Idee angeschlossen. Mittlerweile habe sich der Interkantonale Lehrstellentag im Kanton Bern etabliert: «Es ist alle Jahre eine Möglichkeit, die Berufsbildung und das Berufsbildungssystem an einem Tag einer breiten Bevölkerungsschicht bekannt zu machen.» Zudem sollen die Jugendlichen und die Lehrbetriebe die Chance erhalten, sich melden zu können, wenn sie eine Lehrstelle suchen respektive eine Lehrstelle offen haben. In den letzten Jahren hat indes die Zahl an offenen Stellen variiert. Sutter rechnet mit zwischen 50 und 100 Stellen, die angeboten werden. Das Feedback auf den besonderen Tag sei jeweils positiv, wie Sutter dem Klein Report erklärt. «Es wird geschätzt, dass ein Tag der Jugend gewidmet wird.»
Im Vorfeld des Interkantonalen Lehrstellentages werden die diversen Privatradios jeweils von den Kantonen kontaktiert, ob sie bereit wären, mitzumachen. Peter Sutter sagte im Gespräch mit dem Klein Report: «In allen Kantonen erhalten wir die gleiche Rückmeldung: Die Privatradios sind positiv zum Interkantonalen Lehrstellentag eingestellt und unterstützen uns.» Und: «Es ist für uns erfreulich, wie die Privatradios sich in das Thema vertiefen.»
Den Aufwand, den die Privatradios mit dem interkantonalen Lehrstellentag haben, sei schwierig abzuschätzen, aber: «Ich denke, bis alle Interviews stehen und die Sendungen konzipiert sind, gibt es einiges zu tun.» Die Kantone ihrerseits haben ebenfalls einen hohen Koordinationsaufwand. Laut Sutter treffen sich die Kantone vorgängig zu zwei Koordinationssitzungen. An diesen werde festgelegt, wer welche Arbeiten ausführt.
Beim Interkantonalen Lehrstellentag werden nur Privatradios einbezogen, das nationale Radio DRS macht hierbei nicht mit. Für Sutter ist dieser Fakt durchaus erklärbar. Sie seien mit dem Konzept «Privatradios» gestartet, «da wir der Meinung sind, dass die Privatradios mehr in den Regionen verankert sind».
Noch ist der Lehrstellentag interkantonal, auf nächstes Jahr hin sind aber Änderungen geplant: In diesem Jahr würden die Kantone durch die Schweizerische Berufsbildungsämter Konferenz (SBBK) und dem Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) unterstützt. In Zusammenarbeit mit der SBBK und dem BBT ist geplant, «dass wir im 2013 national werden», so Sutter.