Mit bis zu 450 Mio. Umsatzfranken jährlich können Mobilfunkbetreiber laut Berechnungen der Strategieberater Booz Allen Hamilton im Jahre 2007 für Handy-TV-Dienste rechnen. Laut einer am Montag verbreiteten Medienmitteilung müssen sich zuvor aber Netzbetreiber und Medienanbieter auf partnerschaftliche Geschäftsmodelle einigen und entsprechend attraktive Angebote auf den Markt bringen. Booz Allen Hamilton stützt die Umsatzerwartungen auf eine repräsentative Marktbefragung bei 2000 potenziellen Nutzern, von denen eine Bereitschaft dafür vorhanden sei, monatlich zwischen fünf und zehn Euro Gebühren zu bezahlen. Etabliert sich Handy-TV als ein zusätzlicher Medienkanal, so ist für dieses Marktsegment bereits 2010 ein Umsatz von bis zu einer Mrd. Euro in Deutschland und von 4 bis 4,5 Mrd. in Europa realisierbar, meint das Beratungsunternehmen.
Obwohl Digital Multimedia Broadcast (DMB) als alternativer Übertragungsstandard diskutiert wird, sei es wahrscheinlich, dass sich in Deutschland Digital Video Broadcasting-Handheld (DVB-H) als technischer Standard für Handy-TV durchsetzen werde. Diese Entwicklung könne auch den teuren und bisher kaum genutzten UMTS-Netzen zum Durchbruch verhelfen. «UMTS wird die wichtige Funktion als Kommunikationsstandard für den Rückkanal einnehmen», heisst es weiter. «Durch die Koppelung der Broadcasting-Technologie DVB-H mit dem Mobilfunkstandard UMTS werde mobiles interaktives Fernsehen Realität. Die Fussball-Weltmeisterschaft im nächsten Jahr sei eine hervorragende Gelegenheit für die Einführung solcher Dienste.» DVB-H weist gegenüber UMTS erhebliche Kostenvorteile auf. Während die UMTS-Übertragung pro Stunde bei durchschnittlich 3,20 Euro pro Nutzer liegt, ist DVB-H mit circa 0,05 Euro in der Stunde um ein Vielfaches günstiger.
Montag
05.09.2005