Die Fernsehdirektorin Ingrid Deltenre erklärt im «Tele»-Interview, warum sie Altmeister Kurt Felix reaktiviert und warum sie sich Sorgen um den Nachwuchs macht. Dann spricht sie über die neuen Comedy-Shows und über die Gründe, warum sie nicht mit Sat.1-Chef Roger Schawinski tauschen möchte.
Samstagabendkiste: Wir haben tatsächlich ein Nachwuchsproblem. Und zwar auf allen Stufen, von den Moderatoren bis zu den Abteilungsleitern. Warum sollen wir nicht auf Kurt Felix zurückgreifen, der über immense Erfahrung verfügt? Er hat sich sehr gefreut über den Anruf.
Über den Abgang von Christoph Bürge: Ich hätte mich zwar gefreut, wenn Christoph Bürge geblieben wäre, da er hervorragende Arbeit leistete. Er hat sich jedoch für eine internationale Karriere entschieden und diesbezüglich verstehe ich ihn. Aber er ist nicht der Einzige mit einem starken Leistungsausweis.
«MusicStar»: «MusicStar» wird nicht abgesetzt. Es ist gut möglich, dass wir eine dritte Staffel produzieren werden. Aber es lohnt sich, jetzt mal ein Jahr auszusetzen. Die Schweiz ist einfach zu klein, um jedes Jahr genügend Leute zu finden, die gesanglich einigermassen etwas mitbringen.
Comedy: Ich hoffe, wir haben mit den beiden neuen Comedy-Shows «Rätpäck» und «Edelmais» mit Rene Rindlisbacher das Problem gelöst. Aber ich muss nochmals betonen, wir haben tatsächlich ein Nachwuchsproblem. Am liebsten möchte ich null Komma plötzlich von null auf hundert schalten, aber das geht einfach nicht. Es braucht eine breite Comedy-Szene, und die müssen wir aufbauen helfen. Darum war es auch sehr wichtig, dass wir wieder eine eigene Sitcom in Auftrag gegeben haben. So können wir neue Autoren und Darsteller entdecken. Denn das ist etwas, das nur das Fernsehen kann.
Persönlicher Fernsehkonsum: Klar, dass ich mir unsere neuen Produktionen ansehe, meistens schon vor der Ausstrahlung. Ansonsten bleibt genügend Zeit für unsere News-Sendungen.
Job bei einem Privatsender wie Sat. 1: Nein! Mit Roger Schawinski möchte ich nicht tauschen. Dank der Gebührenfinanzierung haben wir viel mehr Möglichkeiten und können eine viel grössere Programmvielfalt anbieten als ein Privatsender. Diese Chance ist schon einmalig.
Last but not least, Gebührenerhöhung: Ich bin überzeugt, dass wir mit den Mitteln effizient umgehen. Immerhin produzieren wir in diesem kleinen Land qualitativ hervorragende Fernsehprogramme in drei Sprachen.
Das ganze Interview ist in der neuen Ausgabe von «Tele» nachzulesen.
Donnerstag
17.03.2005