Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon muss trotz der aktuellen Korruptionsaffäre ihrem Ex-Chef Ulrich Schumacher eine millionenschwere Abfindung auszahlen. Die noch ausstehende Rate in Höhe von 2,6 Millionen Euro brutto plus Zinsen müsse überwiesen werden, urteilte das Landgericht München am Donnerstag. Infineon hatte die letzte Rate der Abfindung wegen der Vorwürfe auf Eis gelegt. Die Entscheidung des Landgerichts ist noch nicht rechtskräftig, Infineon will ein Nachverfahren beantragen, in dem auch Zeugenaussagen berücksichtigt werden können.
Der Konzern wirft Schumacher zum einen die Verquickung privater und geschäftlicher Interessen während seiner Amtszeit vor. Zudem will Infineon den Ausgang der Verfahren im Zuge der Korruptionsaffäre abwarten. Schumacher wird hier von der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter geführt. Er war im Frühjahr 2004 bei Infineon entlassen worden. Später einigten sich beide Seiten auf eine Abfindung in Höhe von 5,25 Millionen Euro. - Mehr dazu: Infineon sitzt im Krisenschlamassel und Ermittlungen auch gegen Ex-Infineon-Chef Schumacher
Donnerstag
07.09.2006