Einen als «revolutionär» bezeichneten Speicherchip hat der deutsche Halbleiterhersteller Infineon an einem Symposium in Hawaii vorgestellt. Laut einer Mitteilung des Münchner Unternehmens ermögliche die Neuerung u.a. den Bau von «Computern, die ihre Daten auch bei einem Stromausfall behalten; Laptops, deren Batterien tagelang ohne Nachladen Strom liefern; Pocket-Computer und Mobiltelefone mit riesigen Datenspeichern; Personal Computer, die auf Knopfdruck genau an der Stelle beginnen, wo man zuletzt mit der Arbeit aufgehört hat».
Konkret sollen diese elektronischen Wunder mit MRAM-Chips möglich werden, die «Informationen mit einer magnetischen Ladung und nicht mehr, wie herkömmliche Speicherchips in elektrischen Ladungen» speichern. Während die Arbeitsspeicher von Computern bislang ständig unter Strom gehalten werden müssen, bleiben die Informationen auf MRAM-Speichern laut Infineon auch nach dem Ausschalten erhalten, vergleichbar mit der Festplatte eines Rechners. Zudem seien sie sehr schnell und erlauben damit den nahezu unmittelbaren Zugriff auf das Speichermedium.
Zum Vergleich: Im Gegensatz zu den bisher in USB-Sticks, Pocket-Computern oder Digitalkameras verwendeten nicht-flüchtigen Flash-Speichern, soll der 16-Mbit-MRAM-Chip von Infineon etwa 1000-mal schneller sein. Überdies könne man in einer MRAM Speicherzelle bis zu 1 Million-mal öfter Informationen speichern als bei Flash-Bausteinen. Die hohe Speicherkapazität des 16-Mbit-Chips sei durch die Verwendung einer 1,4 Quadratmikrometer kleinen Zelle (das entspricht 16 Millionen Einzelzellen) erreicht worden. Im Vergleich hätten auf der Querschnittsfläche eines Haares 5000 Speicherzellen Platz. Über den Zeitpunkt, wann das Wunderding marktreif sein soll, machen die Infineon-Leute allerdings keine Angaben.
Dienstag
22.06.2004