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Freitag
25.07.2008

Der deutsche Halbleiter-Hersteller Infineon weist im dritten Quartal seines Geschäftsjahres einen Fehlbetrag in Höhe von 592 Mio. Euro aus, bereits im Vorquartal betrug dieser 1,37 Mrd. Euro. Jetzt baut die Firma 3000 Stellen ab, 2000 davon in Deutschland, wovon «alle Standorte, Funktionen und Hierarchieebenen» betroffen seien. Bei Infineon arbeiten rund 43 000 Menschen, 13 500 davon beim Qimonda-Konzern, der dem Halbleiter-Hersteller zu mehr als drei Vierteln gehört und den er verkaufen will.

Angesichts der aktuellen Marktbedingungen, der nachteiligen Wechselkursentwicklung und des Konzernumbaus sei ein Personalabbau «unvermeidlich», liess der seit Juni amtierende Vorstandschef Peter Bauer verlauten, der mit dieser Massnahme mehr als 200 Mio. Euro jährlich einsparen will.

Begründet wurde der Verlust in Teilen mit Abschreibungen in Höhe von 411 Mio. Euro für die Wertberichtigung bei der angeschlagenen Speicherchip-Tochter Qimonda. Im Kerngeschäft ohne die Tochter verdoppelte Infineon sein Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) auf 71 Mio. Euro. Allerdings verdankte das Unternehmen das Plus vor allem dem Erlös aus dem Verkauf seines Festplattenchipgeschäfts von 41 Mio. Euro. Der Umsatz sei um zwei Prozent auf 1,03 Mrd. Euro geschrumpft.