Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon nimmt seine verlustreiche Speicherchiptochter Qimonda aus der Kernbilanz und muss darum eine Milliarde Euro abschreiben. Die Ergebnisse Qimondas würden bereits für das vergangene Quartal nicht mehr wie bisher als integraler Bestandteil der Konzernrechnungslegung ausgewiesen, sondern als zum Verkauf stehender Geschäftsteil (Asset held for sale), teilte das Unternehmen in der Nacht auf Dienstag mit.
Die Abschreibung werde bereits im vergangenen Quartal des laufenden Geschäftsjahres den «Überschuss/Fehlbetrag aus nicht fortgeführten Aktivitäten», unter dem Infineon seine Speicherchiptochter künftig führe, belasten. Infineon will seine Qimonda-Beteiligung bis spätestens Anfang 2009 auf unter 50 Prozent reduzieren und den Rest notfalls an seine Aktionäre verschenken. Derzeit hält Infineon rund 77,5 Prozent an der Tochter. Ausserdem will Infineon 10 Prozent der 13 500 Qimonda-Stellen streichen.
Dienstag
22.04.2008