Knapp eine Woche nach ihrer Entführung im Irak sind zwei indonesische Journalisten freigekommen. Die Journalistin Meutya Hafid und ihr Kameramann Budiyanto seien in der Stadt Ramadi von den radikalislamischen Entführern freigelassen worden. Dies sagte am Montag ein Vertreter des örtlichen Komitees der Ulema, der wichtigsten sunnitischen Vereinigung des Irak. Die beiden Indonesier seien unterwegs zum Hauptquartier des Komitees in Bagdad. Ein Sprecher der indonesischen Botschaft sagte, ihm lägen ebenfalls Informationen über die Freilassung vor.
Die beiden Medienvertreter waren am vergangenen Dienstag entführt worden. Der Sender El Dschasira strahlte kurz darauf ein Video aus, in dem die Gruppe «Dschaisch el Mudschahedin» (Armee der Dschihad-Kämpfer) sich zu der Entführung bekannte und die indonesische Regierung aufforderte, klarzustellen, warum die beiden Journalisten im Irak seien. Andernfalls könne man «für die Sicherheit der Geiseln nicht garantieren». Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono legte daraufhin Fürsprache für die Geiseln ein. «Sie haben nur ihre journalistische Arbeit ausgeführt», sagte er am Samstag. «Sie haben über unsere Brüder und Schwestern im Irak berichtet, weil sich Indonesien als grösstes moslemisches Land der Erde dafür interessiert, wie es unseren Brüdern und Schwestern im Irak geht.» Die indonesische Regierung hatte den Irak-Krieg der USA vehement abgelehnt. Indonesien ist das Land mit den meisten Muslimen der Erde.
Montag
21.02.2005