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Freitag
17.02.2006

In keinem anderen Land der Erde sind in den vergangenen beiden Jahren so viele Journalisten festgenommen worden wie im Himalaya-Königreich Nepal. Dies stellte die Journalistenvereinigung «Reporter ohne Grenzen» (ROG) fest. Die Regierung unter König Gyanendra zeige eine «Besorgnis erregende Tendenz, Journalisten in massiver Zahl ins Gefängnis zu bringen», hiess es in dem am Freitag vorgestellten Bericht. Allein in den vergangenen vier Wochen seien 114 Journalisten festgenommen worden. Sieben von ihnen sässen immer noch in Haft.

«Egal, ob die Journalisten wegen ihrer Artikel festgenommen wurden oder wegen Demonstrationen für die Pressefreiheit, ihre Inhaftierung ist unrechtmässig», erklärte «Reporter ohne Grenzen». König Gyanendra hatte vor einem Jahr die Regierung in Kathmandu entlassen und selbst die Regierungsgeschäfte übernommen. Gegen die maoistischen Rebellen im Land verfolgt er eine harte Linie, seine Herrschaft ist autoritär. Die Behörden verboten Demonstrationen, verhängten Ausgangssperren, unterbrachen Mobiltelefonverbindungen und nahmen hunderte Journalisten und Oppositionelle fest. Die EU und die USA kritisierten den Kurs der Regierung scharf. - Mehr dazu: Handyverbindungen in Nepal unterbrochen, Dieses Jahr bereits sechs Journalisten in Nepal verhaftet und Polizeirazzia bei Radiosender in Nepal