Die Generaldirektion des grössten Westschweizer Verlages Edipresse («Le Matin», «24 heures», «Tribune de Genève», «Bilan», «Femina», «Télétop» usw.) will den Dialog mit den Journalisten wieder aufnehmen. Auf Verlangen der Redaktionen kehrt sie an den Verhandlungstisch zurück. Der Edipresse-Generaldirektor Tibère Adler habe am Donnerstagmorgen an einer Versammlung mit etwa 150 Journalistinnen und Journalisten teilgenommen, sagte der Präsident der Edipresse-Redaktionsvertretung, Christophe Fovanna. Adler habe Dialogbereitschaft signalisiert. Die Direktion habe damit die Zeichen ausgesendet, die in der angespannten Situation angezeigt gewesen seien: «Die Direktion kommt einen Schritt auf uns zu, indem sie akzeptierte, ab Januar wieder zu verhandeln», sagte Fovanna.
Keine näheren Angaben habe Adler zum geplanten Stellenabbau in einigen Edipresse-Redaktionen gemacht. Diese Abbaumassnahmen bilden nach Ansicht Fovannas zusammen mit der Lohnfrage die Knackpunkte der Verhandlungen. Er persönlich finde, dass die Parteien mit den Verhandlungen lieber wieder bei Null beginnen und die bisherigen Vorschläge von beiden Seiten zurückgestellt werden sollten, sagte Fovanna weiter. Die Generaldirektion hatte am 22. November die Gespräche über einen neuen Firmen-Gesamtarbeitsvertrag nach einem Jahr Verhandlungen ergebnislos abgebrochen. Sie hatte einen Vorschlag der Personalvertreter abgelehnt, nachdem diese vorher ihrerseits eine Direktionsvariante verworfen hatten.
Edipresse unterliegt dem Westschweizer Presse-Gesamtarbeitsvertrag (GAV). Der Edipresse-Firmen-GAV gilt zusätzlich. Er sieht bessere Leistungen vor als der für die gesamte Branche geltende Presse-GAV.
Donnerstag
01.12.2005