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Donnerstag
07.07.2005

Der Dachverband der schweizerischen Berufsjournalistinnen und -journalisten Impressum nimmt die Verhaftung der amerikanischen Journalistin Judith Miller mit Bestürzung zur Kenntnis. Wie Impressum in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt, sei dieser Fall das neueste Beispiel des immer grösseren Drucks, der in den USA auf die Journalistinnen und Journalisten ausgeübt werde. Er bestätige eine Tendenz, die nichts Gutes erahnen liesse für die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten, und zwar auf weltweiter Ebene.

Auch in der Schweiz, wo der Quellenschutz durch die Bundesverfassung garantiert ist, sehen sich die Journalistinnen und Journalisten vermehrt dem Druck, ihre Quellen bekanntzugeben, ausgesetzt, insbesondere im Bereich des investigativen Journalismus, wie Impressum weiter schreibt. Impressum erinnert daran, dass der gerichtliche und wirtschaftliche Druck auf den Quellenschutz die grundlegenden ethischen Grundsätze des Journalismus in Frage stellt.

Die Journalistinnen und Journalisten von Impressum drücken ihre volle Solidarität mit ihrer US-amerikanischen Kollegin aus. Sie unterstützen die Gewerkschaften der International Federation of Journalists in den Aktionen, die sie unternehmen werden, um gegen diese beunruhigende Entwicklung zu protestieren. Impressum fordert, dass die Ausübung eines qualitativ hochstehenden Journalismus im Interesse der Gesellschaft nicht sabotiert werde durch Repressalien, welche im Endeffekt die Wahrheitsfindung verunmöglichen werden. Siehe auch: Beugehaft für «NYT»-Reporterin wegen Verweigerung von Quellennennung