Der Vorstand der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) von Baden-Württemberg hat sich für Mobile 3.0 als Betreiber für das neue DVB-H Handy-Fernsehen ausgesprochen und eine Zuweisung für einen dreijährigen Versuchsbetrieb in Baden-Württemberg erteilt. Abgeblitzt sind damit die Mobilfunkprovider T-Mobile, Vodafone und O2. Damit sind für Baden-Württemberg die regulatorischen Weichen für eine erfolgreiche Einführung des mobilen Fernsehens gestellt. «Mobile 3.0 bietet als Betreiber der Plattform eine strukturelle Unabhängigkeit von Vermarktern und Inhalteanbietern. Das war für die Entscheidung ausschlaggebend», zitiert die Mitteilung aus Stuttgart den Vorsitzenden des Vorstandes, LFK-Präsident Thomas Langheinrich.
Skeptisch reagierte allerdings Bruno Bucher von Mobile TV Schweiz, der an einem analogen Angebot in der Schweiz arbeitet. «Ich gehe nicht davon aus, dass jetzt der grosse Startschuss kommt», sagte er am Dienstag gegenüber dem Klein Report, da noch «Tausende von Fragen» unbeantwortet seien. So hätten die Handy-Hersteller bei der Entwicklung spezieller Geräte einen langsamen Gang eingelegt und Mobile 3.0 müsse jetzt auch noch mit allen Sendern einig werden. Das LFK-Comuniqué nennt die Sender ARD, ZDF, RTL, Vox, Sat.1, ProSieben, N-TV und N24, die «von Anfang an mit dabei sein» sollen. «Das hätte alles schon im vergangenen November klar sein sollen, um rechtzeitig zur Fussball-Europameisterschaft bereit zu sein», betonte Bruno Bucher.
Mobile 3.0 ist ein Joint Venture von MFD Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH und Neva Media GmbH. Das Gemeinschaftsunternehmen verfügt über die Unterstützung der Medienkonzerne Hubert Burda Media und Georg von Holtzbrinck, die an Neva Media beteiligt sind, sowie des südafrikanischen Medien- und Technologiekonzerns Naspers, welcher grösster Gesellschafter der MFD Mobiles Fernsehen Deutschland ist. - Siehe auch: «Grosse Koalition» für Handy-TV in Deutschland, EU-Kommission will Einheitsnorm für Handy-TV und Nokia und Samsung einigen sich auf Handy-TV-Standard
Dienstag
26.02.2008