Der schnellste Computer der Welt ist erneut die für Proteinforschung genutzte Rechenanlage BlueGene/L des US-Computerriesen IBM. Zum zweiten Mal in Folge hat es der gemeinsam mit dem US-Ministerium für Nuklearsicherheit konstruierte Supercomputer auf den Spitzenplatz der am Mittwoch in Mannheim veröffentlichten Weltrangliste Top 500 geschafft. Mit einer Leistung von 136,8 Teraflops (Billionen Rechenschritten) in der Sekunde ist er weit über 20 000 Mal schneller als ein moderner PC. Europas schnellster Rechner wurde Mare Nostrum, ebenfalls von IBM, der mit 27,9 Teraflops auf Platz 5 landete.
Vor einem halben Jahr hatte die an der Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien betriebene Anlage BlueGene/L den Earth Simulator des japanischen Herstellers NEC nach mehr als zweijähriger Führung vom Thron gestossen. Der Erdsimulator, der in Yokohama im Institut für Erdwissenschaften zur Berechnung von globalen Klimaveränderungen eingesetzt wird, rutschte nun vom 3. auf den 4. Platz. Die Anlage hatte mit ihren 35,86 Teraflops vor rund 3 Jahren für Aufsehen gesorgt, als sie die langjährige Vorherrschaft von US-amerikanischen Superrechnern durchbrach.
Auch in diesem Jahr stellen die Hersteller bei den erreichten Rechenleistungen neue Superlative auf. BlueGene/L hat innerhalb eines halben Jahres zum Beispiel seine Kapazität fast verdoppelt. Und NEC arbeitet bereits an einem ersten Petaflop-Superrechner. Im Auftrag des japanischen Ministeriums für Bildung, Kultur, Sport und Wissenschaft will das Unternehmen bis 2010 die Anlage fertig stellen, die dann 1 Billiarde (eine Zahl mit 15 Nullen) Rechenschritte pro Sekunde bewältigt. Dazu auch: ETH Lausanne erhält IBM-Supercomputer Blue Gene
Mittwoch
22.06.2005