Der amerikanische Büromaschinen- und Elektronik-Hersteller IBM hat am Montag einen neuen, leistungsfähigeren Chip für die Unterhaltungselektronik vorgestellt. Entwickelt wurde er zusammen mit den Firmen Sony Corp. und Toshiba Corp. Der neue Chip heisst Cell und ist den Angaben zufolge zehnmal so leistungsfähig wie herkömmliche Prozessoren. Er soll unter anderem in hoch auflösenden Flachbildschirm-Fernsehern und Spielkonsolen zum Einsatz kommen und kann den Angaben zufolge grosse Datenmengen über Hochgeschwindigkeitszugänge zum Internet bewältigen. IBM will den Mikroprozessor in PCs verwenden, die das Unternehmen mit der Sony-Spielesparte Sony Computer Entertainment entwickelt. Sony kündigte für 2006 Server für den Privatgebrauch und Fernsehschirme mit hoher Bildschärfe an, die mit dem Chip bestückt sein sollen. Zudem bekräftigte das japanische Unternehmen seine Pläne, den Mikroprozessor in der nächsten Spielekonsolen-Generation zu nutzen, die im Mai vorgestellt werden soll.
Toshiba will ebenfalls von 2006 an Bildschirme mit Cell auf den Markt bringen. «Weil die Schranken zwischen PCs und digitaler Verbraucherelektronik immer mehr aufgehoben werden, müssen die Möglichkeiten und die Ausstattung der Verbraucherelektronik dramatisch verbessert werden», erklärte Toshibas Chip-Chef Masashi Muromachi. Dem «Wall Street Journal» zufolge dauerte die Entwicklung des Mikroprozessors 4 Jahre. Allein die Entwicklung soll 400 Mio. Dollar gekostet haben. Weitere 325 Mio. Dollar investiere Sony in die Produktion. Der Chip wird mit Produkten des Marktführers Intel Corp. konkurrieren.
Montag
29.11.2004