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Mittwoch
11.02.2009

Das Thema Wasserkühlung bei Computern wird konkret. Am Mittwoch hat der amerikanische Computerhersteller IBM mitgeteilt, er habe vom deutschen Gauss-Zentrum für Supercomputing in Jülich den Auftrag für den ersten Petafloprechner in Europa erhalten. Der Rechner soll eine Leistung von einem Petaflop pro Sekunde haben, was der Rechenleistung von mehr als 50 000 PCs entspricht.

«Das System arbeitet dank einer neuartigen Wasserkühlung besonders energieeffizient und reduziert den Klimatisierungsbedarf um bis zu 91 Prozent», erklärt der leitende Wissenschaftler des Jülich Supercomputing Centres, Professor Thomas Lippert. «Das neue System führt das Wasser viel näher als bisher üblich an die Prozessoren heran, selbstverständlich ohne einen Kurzschluss zu verursachen», erklärte Kommunikationsspezialist Sebastian Drews von IBM Switzerland gegenüber dem Klein Report.

Die rund 295 000 Prozessoren des neuen Supercomputers werden in 72 telefonzellengrossen Schränken in der Rechnerhalle des Jülich Supercomputing Centre Platz finden. Sein Arbeitsspeicher beträgt rund 144 Terabyte. Er hat Zugriff auf rund 6 Petabyte Festplattenspeicher. Dies entspricht dem Speicherplatz von mehr als einer Million DVDs. Einweihung und Taufe des noch unbenannten Computers werden im Rahmen einer Festveranstaltung Mitte des Jahres stattfinden.

«Supercomputer dieser Leistungsklasse sind eine universelle Schlüsseltechnologie, um komplexeste und dringlichste wissenschaftliche Probleme in vielen Bereichen zu lösen», sagt Professor Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums. Forscher aller Fachrichtungen nutzen Supercomputer, um zu klären, wie das Klima sich wandelt, wie sich Proteine in Zellen falten, wie neue Halbleiter funktionieren oder wie Brennstoffzellen zu verbessern sind.