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Donnerstag
08.09.2005

In den USA ist ein Streit um die politisch korrekte Bezeichnung für die Betroffenen des Hurrikans Katrina ausgebrochen. Nachdem Regierung, Medien und Behörden zunächst alle von Refugees (Flüchtlingen) gesprochen hatten, gab es Proteste. Vor allem schwarze Bürgerrechtler wie Al Sharpton und Jesse Jackson kritisierten, der Begriff habe einen rassistischen Beigeschmack. Sie argumentieren, dass viele Amerikaner damit vor allem die Bilder von Afrikaner verbinden, die vor Hunger oder Krieg fliehen.

Schliesslich sah sich auch Präsident George W. Bush genötigt zu erklären: «Diese Leute, von denen wir reden, sind keine Flüchtlinge. Sie sind Amerikaner, und sie brauchen die Hilfe und die Liebe und das Mitgefühl unserer Mitbürger.» Mehrere Medien wie die «Washington Post» verzichten inzwischen ausser in Zitaten auf die Verwendung des Begriffs. Andere wie der Nachrichtensender CNN erklärten, der Begriff sei in keiner Weise rassistisch und treffe das Schicksal der Zehntausenden aus ihren Häusern vertrieben Menschen am besten.