In einem Konflikt kommt immer als Erstes die freie Information unter die Räder. Dies gilt auch wieder für die aktuelle Situation in Thailand, indem das dortige Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologien 1200 Internet-Service-Provider angewiesen hat, den Zugang zu ihren Webseiten zu blockieren. Sie sollen gegen den Computer Crime Act (PDF) des Landes verstossen haben, schrieb die «Bangkok Post» am Mittwoch. In 344 Fällen soll der thailändische König Bhumibol Adulyadej beleidigt worden sein. Ein thailändisches Gericht soll in 400 Fällen bereits Unterlassungsverfügungen gegen die Seitenbetreiber erteilt haben.
Das Ministerium beruft sich bei seinem Vorgehen auf den Artikel 20 des Computer Crime Act. Dieser beschreibt die Möglichkeit, Inhalte im Internet zu sperren, wenn sie «eine Auswirkung auf die Sicherheit des Königreichs haben oder dem Frieden, der Eintracht oder der guten Moral widersprechen». Im Frühjahr 2007 hatten die thailändischen Behörden auf Basis dieses Artikels bereits das Videoportal Youtube blockiert, weil dort ein Clip abrufbar war, in dem nach Ansicht der Kontrollorgane der König verhöhnt wurde.
Mittwoch
03.09.2008