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Mittwoch
24.03.2004

Nach der Organisation Reporter ohne Grenzen kritisiert nun auch der Präsident des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Hubert Burda, die Behandlung des Brüsseler «Stern»-Korrespondenten Hans-Martin Tillack durch die belgische Polizei. Die hatte den Journalisten letzte Woche mehrere Stunden verhört und in seinem Büro Material beschlagnahmt. Burda fordert nun gemäss einem Communiqué des VDZ vom Mittwoch die «sofortige Herausgabe der beschlagnahmten Unterlagen sowie eine Offenlegung der Vorwürfe gegen den Brüsseler Korrespondenten. Allein schon die Intransparenz des Falles gefährdet die Freiheit und Unabhängigkeit der Presse in Europa. So darf man in einem europäischen Rechtsstaat nicht mit freien Journalisten umgehen.»

Sollte sich herausstellen, dass es sich hierbei um einen Versuch handelte, einen Journalisten einzuschüchtern oder mundtot zu machen, sei dies «ein schlimmer Angriff auf die Pressefreiheit, den man mit aller Konsequenz verfolgen» werde, so Burda weiter. «Die Pressefreiheit ist für eine freiheitlich-demokratische Ordnung schlechthin konstituierend.» Vergleiche auch «Stern»-Reporter kritisiert belgische Justiz, Festnahme des «Stern»-Korrespondenten: «Verstoss gegen das Quellenschutzprinzip»