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Samstag
23.09.2006

Die Topmanagerin Patricia Dunn ist wegen des Spionageskandals zurückgetreten. Am Freitag bestätigte der CEO von Hewlett-Packard, Mark Hurd, erstmals öffentlich seine Beteiligung. Er habe vom Vorgehen gewusst, mit dem das Unternehmen der Spionage und der unerlaubten Weitergabe von Firmeninterna auf die Spur kommen wollte. Patricia Dunn hatte Anfang 2005 Detektive damit beauftragt, das Leck im Führungsgremium zu finden. Hurd wird den Vorsitz des Direktoriums übernehmen: «Wir glauben, dass es angesichts der Ablenkung, die Patricia Dunn in unserem Gremium weiterhin schafft, im besten Interesse des Konzerns ist, wenn sie jetzt zurücktritt», schwadronierte er in einer Erklärung vom Freitag.

Der US-Computerkonzern räumte vor einigen Wochen ein, dass die Detektive bei ihren Ermittlungen eine falsche Identität vorgespiegelt hatten, um an Telefondaten von Mitarbeitern und Journalisten zu kommen. Denn immer wieder waren Informationen über interne Beratungen des Direktoriums an die Öffentlichkeit geraten. Als Informant der Medien wurde Direktor George Keyworth enttarnt. Er ist mittlerweile zurückgetreten. Der Konzernchef gab zu, den Versand von E-Mails durch eine erfundene Person genehmigt zu haben, um das Leck zu finden. Patricia Dunn nahm er ausdrücklich in Schutz, sie habe im besten Interesse der Firma gehandelt.

Konzern-Chef Hurd und weitere Mitarbeiter sollen nun vor dem Unterausschuss für Energie- und Handelsfragen des Repräsentantenhauses aussagen. Neben der Justiz ermittelt auch die US-Börsenaufsicht SEC. Mehr zum Thema: HP-Chef sagt vor dem US-Kongress aus und HP-Chefin Patricia Dunn gibt ihr Amt im Januar ab