Die wegen einer Spitzelaffäre massiv unter Druck geratene Verwaltungsratspräsidentin des US-Computerherstellers Hewlett, Patricia Dunn, gibt ihr Amt auf Januar 2007 auf. Wie das Unternehmen am Dienstag im kalifornischen Palo Alto mitteilte, soll Patricia Dunn auf dieser Position vom obersten Konzernlenker Mark Hurd ersetzt werden, dessen Macht in dem Unternehmen damit noch wachsen wird. Dunn werde aber Mitglied des Verwaltungsrats bleiben, hiess es weiter.
Dunn ist in das Visier der Justiz- und Aufsichtsbehörden geraten, weil sie im vergangenen Jahr Privatdetektive beauftragt hatte, um herauszufinden, wie interne Überlegungen des Verwaltungsrats an die Presse gekommen waren. Dazu beschafften sich die Detektive unter anderem unter falschem Namen die Daten von privaten Telefonaten von Mitgliedern des Gremiums sowie von Journalisten.
Die Bespitzelungsaktivitäten wurden inzwischen von dem Unternehmen zugegeben. Die US-Generalstaatsanwaltschaft leitete wegen der Affäre am Montag Ermittlungen ein. Bereits seit vergangener Woche ermitteln ausserdem die kalifornische Justiz und die Börsenaufsichtsbehörde SEC gegen das Unternehmen. Dunn war im Februar 2005 nach dem Abgang von Carly Fiorina als Chefin des Computerherstellers zur Präsidentin des Verwaltungsrats von HP ernannt worden.
Dienstag
12.09.2006