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Dienstag
29.04.2008

Die Honorarpauschalen des SRG-Verwaltungsrats stehen definitiv fest. Die Delegiertenversammlung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) ist den Empfehlungen des Bundesrats gefolgt und hat Bezüge festgelegt, die unter den ursprünglichen Vorstellungen des SRG-Zentralrats liegen. Der SRG-Zentralrat hatte die Bezüge des Verwaltungsrats (VR) im Juni 2007 zunächst eigenmächtig an Betriebe wie Post oder SBB angleichen wollen - gegen den Widerstand des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). VR-Präsident Jean-Bernard Münch beispielsweise hätte so 180 000 statt 133 000 Franken erhalten sollen.

Zum Umstand, dass die SRG diesen Entscheid am Montag an ihrer Jahresmedienkonferenz nicht bekannt gegeben hatte, sagte SRG-Sprecher Daniel Steiner am Dienstag gegenüber dem Klein Report, die SRG habe sich dagegen entschieden, weil ja keine Änderung am Bisherigen beschlossen worden sei. Ein Mitglied der Delegiertenversammlung habe dies dann aber verlangt, wobei diese Mitteilung erst nach der Medienkonferenz beim Generalsekretariat eingetroffen sei.

Der Entscheid hatte damals viel Staub aufgewirbelt und Kritik ausgelöst, nicht zuletzt auch beim Uvek, das mit einer so starken Anhebung nicht einverstanden war. Unter diesem Druck gab Münch letzten Oktober schliesslich bekannt, er verzichte auf die Anhebung des Honorars. Das Uvek seinerseits schlug dem Bundesrat eine gemässigtere Anhebung vor. Die SRG-Delegiertenversammlung folgte nun den entsprechenden Empfehlungen der Landesregierung, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte: Für den VR-Präsidenten wird das Honorar auf 135 000 Franken festgelegt. Die Honorarpauschale für Verwaltungsräte beträgt 32 000 Franken, der Honorarzuschlag für den Vizepräsidenten wie bisher 1500 Franken.

Die zusätzliche Honorarpauschale für die Ausschusspräsidenten (ohne Präsident SRG) beträgt 3000 Franken. Das Sitzungsgeld von 1000 Franken für die Verwaltungsräte (ohne Präsident SRG) wird für Ausschusssitzungen beibehalten. Auf Sitzungsgeld für ordentliche VR-Sitzungen wird verzichtet. Unter Einrechnung der üblicherweise im Jahr zu erwartenden Ausschusssitzungen führt die Regelung für einen Verwaltungsrat im Durchschnitt zu einem Gesamthonorar von 38 000 Franken, soweit nicht zusätzliche Ausschuss- oder Ad-hoc-Sitzungen anfallen.

Dieser Betrag liege damit unterhalb der Empfehlung des Bundesrats von 40 000 Franken für einen Verwaltungsrat ohne Sonderfunktionen, heisst es in der SRG-Mitteilung. Dies entspreche knapp 320 000 Franken (2007: 316 000 Franken) für alle Verwaltungsräte ohne den Präsidenten. - Siehe auch: SRG-Chefs verzichten vorläufig auf Honorarerhöhung, Gebührenerhöhung bringt der SRG keine Mehreinnahmen und SRG will mehr Werbung und Sponsoring