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Mittwoch
14.02.2007

Der Zeitungskrieg um Einflussgebiete wird international: Am 28. Februar bringt der Stuttgarter Holtzbrinck-Verlag im Kanton Thurgau erstmals eine Monatszeitung mit 78 000 Exemplaren Auflage in die Haushalte und stösst damit ins Gebiet der Zürcher Tamedia («Thurgauer Zeitung») vor. Pikant: Den Inserateverkauf für den für die Schweiz neuen «Südwest Anzeiger» übernimmt dabei niemand anderer als die Publicitas, die es mit der Tamedia auch schon besser gehabt hat.

Herausgeber des Gratisblattes ist die «Anzeiger Südwest GmbH», die seit dem 1. Januar 2000 besteht. Sie ist eine 100-prozentige Tochter des «Südkurier Medienhauses» (Konstanz), das unter anderem den «Südkurier» herausgibt und zur Holtzbrinck-Verlagsgruppe gehört. Zweite Schmonzette: Mit dem «Südkurier» hat die «Thurgauer Zeitung» ein Inserate-Kombi («Inter-Duo»), das ohnehin an Schwindsucht gelitten hat und jetzt auf noch dünneren Beinchen stehen dürfte.

Mit dem «Südwest Anzeiger» greift die Holtzbrinck-Gruppe erstmals über die Landesgrenze hinaus. Das Gratisblatt soll in Deutschland mit 48 000 Exemplaren und im Thurgau mit 30 000 Exemplaren «mit eigener Verteilorganisation» in die Haushalte der Regionen Konstanz, Kreuzlingen, Weinfelden und Umland verteilt werden. «Sali und Hallo», heisst es in einem Werbeaussand von Publicitas und «Südwest Anzeiger» zu diesem Thema, «Konstanz und die grenznahe Schweiz verschmelzen mehr und mehr», und jetzt wolle der Anzeiger Konstanz «die Grenzbeziehungen weiter fördern».