Über 12 000 schreibende Mitglieder verfügt «Writers Guild», die Gewerkschaft von Hollywoods Film- und Fernseh-Drehbuchautoren. Und diese möchten höhere Honorare. Der Traumfabrik drohe nun ein Streik der Autoren, melden amerikanische Medien am Wochenende. Die Schriftstellergewerkschaft (WGA) und die Allianz der amerikanischen Film- und Fernsehproduzenten (AMPTP) liefern sich einen erbitterten Kampf um den neuen Tarifvertrag mit höheren Entschädigungen für die Drehbuchschreiber. Der alte Vertrag läuft Ende Oktober aus.
Am nächsten Donnerstag stimmen die WGA-Mitglieder darüber ab, ob sie bis zum Äussersten gehen wollen, falls die Verhandlungen scheitern. Der Streik könnte am 1. November beginnen. «Wir sind weiter voneinander entfernt als zu Beginn, und ich rechne mit einer Katastrophe», erklärte AMPTP-Chef Nicholas Counter dem Magazin «Times». Ein Streik wäre die erste grosse Arbeitsniederlegung seit 1988; damals liessen die Autoren 22 Wochen den Griffel fallen. Der Schaden für die Film- und Fernsehindustrie wurde damals auf 500 Millionen Dollar geschätzt.
Der Streit drehe sich vor allem um die künftige Vergütung der Autoren in dem schnell wachsenden Bereich der neuen Medien, etwa wenn ihre Arbeit im Internet und auf Mobiltelefonen verbreitet wird. Auch die Gewinnbeteiligung von Einnahmen aus Videos und DVDs sei ein heisses Eisen bei den Verhandlungen, hiess in den US-Medien. Dem möglichen Streik der Skriptschreiber könnte im nächsten Jahr auch ein Arbeitskampf der Schauspieler und Regisseure folgen.
Sonntag
14.10.2007