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Sonntag
26.09.2004

Während des Ölbooms der Siebzigerjahre gehörte er zu den erfolgreichsten US-Unternehmern, später investierte er seine Milliarden in Hochglanzprojekte: Marvin Davis, bekannter Ölbaron und früherer Besitzer des Filmstudios 20th Century Fox, ist 79-jährig in Beverly Hills gestorben, wie die Nachrichtenagentur AP schreibt.

Davis hatte nach Schätzungen des Wirtschaftsmagazins «Forbes» ein Vermögen von 4,9 Mrd. Dollar. Er hatte sein Vermögen mit seiner erfolgreichen Öl- und Erdgasexplorationsfirma Davis Oil Company verdient, die er gemeinsam mit seinem Vater gegründet hatte.

Davis erhielt wegen seiner erfolgreichen Öl- und Erdgassuche den Spitznamen «Mr. Wildcatter». Wildcatter sind die amerikanischen Ölsucher, die auf eigene Faust Bohrungen vornehmen. Er war mit seiner Firma im Westen und Süden der USA aktiv. Seine Gesellschaft nahm während des Ölbooms der Siebzigerjahre mehr Bohrungen vor als alle US-Ölgesellschaften mit Ausnahme der grossen Ölmultis Shell, Amoco und Exxon zusammen.

Der am 31. August 1925 in Newark (US-Bundesstaat New Jersey) geborene Unternehmer kaufte 1981 gemeinsam mit dem Schweizer Financier Marc Rich das Filmstudio 20th Century Fox. Er übernahm 1984 den 50-prozentigen Rich-Anteil und verkaufte das traditionsreiche Filmstudio dann 1985 an den Medienmogul Rupert Murdoch.

Davis behielt aber die dazugehörende Pebble Beach Company mit vier der bekanntesten US-Golfplätze, das 20th Century Fox Plaza Hotel sowie andere Immobilienobjekte. Er verkaufte Pebble Beach 1990 für 841 Mio. Dollar an japanische Investoren.

Davis versuchte später vergeblich, Fernsehfirmen und Filmstudios wie CBS, NBC und Metro-Goldwyn-Mayer zu übernehmen. Noch im Jahr 2002 galt Davis, der sich gerne auf Partys in Begleitung von weiblichen Filmstars zeigte, als einer der Interessenten für die Unterhaltungssparte von Vivendi Universal.