Der Verband Schweizer Privatradios (VSP) stellte am Donnerstag in einer Medienmitteilung infrage, ob das neue Comedy-Format mit Komiker Fabian Unteregger, die neue Kochsendung «DRS 3 chocht fein» und die Verpflichtung eines Verkehrsinformations-Ansagers dem Service-public-Auftrag von DRS 3 entsprechen.
Pascal Scherrer, Publizistischer Leiter von DRS 3, nahm gegenüber dem Klein Report zu den Vorwürfen Stellung: «Mit den Verkehrsinformationen kommen wir unserer Informationspflicht nach. Sie verfügen über Service-public-Charakter», sagte er. Das Thema Kochen pflege der Sender mit einer Ernährungssendung schon seit über zehn Jahren. «Wer unsere Satiresendung von Peter Schneider kennt, weiss, dass Inhalte aus den Bereichen Satire und Comedy seit Jahr und Tag ein wichtiger Bestandteil unseres Programms sind», so Scherrer.
Auf die Frage, was das Ziel der aktuellen Programmoffensive sei, erklärte Scherrer: «Wir sprechen bei DRS 3 nicht von einer Offensive, sondern von einem Innovations-Monat Oktober. Unser Ziel ist es, mit für DRS 3 neuen Inhalten den Bedürfnissen unserer Hörerinnen und Hörer noch besser zu entsprechen», so der Publizistische Leiter.
Nun ist es aber so, dass das Engagement von Fabian Unteregger und die Konzeption einer neuen Kochshow auf aufmerksame Medienbeobachter nicht wirklich innovativ wirken. Für Pascal Scherrer kein Problem: «Wir haben nie behauptet, dass wir die ersten sind, die am Radio kochen oder Comedy produzieren. Wir sind uns aber sicher, dass unsere Hörerinnen und Hörer die neuen Inhalte als Weiterentwicklung schätzen werden», sagte er am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.
Als eine Annäherung des DRS-3-Programms an die Privatradios will er die neuen Sendungen nicht verstanden wissen. «Die Hörerinnen und Hörer werden die neuen Formate in Inhalt und Aufmachung klar als DRS-3-Sendungen identifizieren können», so Scherrer. Ausserdem seien die genannten Themen schon seit Jahren mit eigenen Sendungen bei DRS 3 präsent. «Die Kochsendung beispielsweise ersetzt die bestehende Ernährungssendung, die während mehr als zehn Jahren bei DRS 3 auf Sendung war», sagte Scherrer dem Klein Report.
Zur Frage, in welchem Kostenrahmen sich die drei neuen Sendungen bewegen würden, wollte sich Scherrer nicht äussern: «Zu Kosten einzelner Sendungen nimmt SRF keine Stellung», erklärte er knapp. Er betonte aber, dass die Finanzen öffentlich seien. «Sie werden jährlich im Geschäftsbericht publiziert», erklärte Pascal Scherrer.