Das Jahr 2006 ist für Kriegsberichterstatter ein trauriges Rekordjahr. Noch nie seit Ende des Zweiten Weltkriegs wurden so viele Medienleute bei der Ausübung ihrer Arbeit getötet wie in diesem Jahr. Gemäss der Zählung der Nichtregierungsorganisation (NGO) Kampagne für ein Presse-Emblem (PEC) kamen seit Januar 94 Medienschaffende ums Leben. Mit 48 getöteten Journalisten entfällt fast die Hälfte auf den Krieg im Irak, wie PEC am Dienstag in Genf mitteilte.
Im vergangenen Jahr waren es 24 Medienleute, die im Irak den Tod fanden. Mit 103 getöteten Medienschaffenden seit April 2003 gilt der Irak-Krieg mittlerweile als der blutigste Konflikt für Journalisten seit 1945, wie PEC weiter mitteilte. Auch in Mexiko und in Russland habe sich die Lage für Journalisten alarmierend verschlechtert. In Mexiko wurden dieses Jahr acht und in Russland vier Medienschaffende getötet. Zu weiteren gefährlichen Gegenden zählt PEC unter anderem Sri Lanka, die Philippinen, Pakistan, Kolumbien und China.
In den meisten Fällen seien die Medienleute von Aufständischen, paramilitärischen Gruppen oder Kriminellen getötet worden. Die NGO fordert von der UNO und dem Menschenrechtsrat die Schaffung einer internationalen Konvention zum Schutz von Medienschaffenden. Die Zahlen getöteter Journalisten von PEC sind jeweils um einiges tiefer als jene anderer Vereinigungen wie etwa jene der Internationalen Journalistenföderation (IFJ) oder der Reporter ohne Grenzen. PEC zählt ausschliesslich die getöteten Journalisten, während bei anderen auch Hilfspersonal wie Chauffeure und Dolmetscher mitgezählt wird.
Dienstag
19.12.2006