Content:

Montag
02.06.2008

TV-Premiere für das österreichische Entführungsopfer Natascha Kampusch: Die 20-Jährige hat bei ihrem ersten Auftritt als Moderatorin am Sonntagabend im privaten österreichischen Sender Puls 4 Niki Lauda zu seinem Leben befragt. Die junge Frau, die im Alter von zehn Jahren entführt und achteinhalb Jahre lang gefangen gehalten worden war, hatte bereits kurz nach ihrer Flucht im August 2006 den Wunsch geäussert, Journalistin zu werden.

Wer bei der Talkshow Neues über das Entführungsopfer erfahren wollte, wurde enttäuscht. Vorsichtig und gelegentlich mit fast kindlicher Naivität fragte Kampusch den 59-jährigen Ex-Formel-1-Rennfahrer und Unternehmer nach Details aus seinem Leben. Lauda entpuppte sich als «einfacher» Gast. Bereitwillig gab er Einzelheiten preis, die bisher nicht bekannt waren. Mehrfach lupfte er seine rote Kappe, als er Details seines schweren Rennunfalls erzählte.

Kampuschs Fragen blieben kurz und einfach. Lauda aber half ihr bereitwillig über ihre Verlegenheit hinweg und stellte schliesslich selber Fragen: «Wie war das bei Ihnen?», wollte er wissen, nachdem er von seinen Horrorerfahrungen und ihrer Bewältigung berichtet hat. Kampuschs Antworten wirkten einstudiert. Es handle sich bei ihrer Vergangenheitsbewältigung um eine Art «Psychohygiene», sagte sie. «Das, was ich erlebt habe, beschäftigt mich nicht so, wie die Leute gemeint haben.» - Siehe auch: Natascha Kampusch wird TV-Talkmasterin