Ist es eine Intrige und wenn ja, von wem und gegen wen? Diese Frage blieb am Mittwoch unbeantwortet, nachdem der österreichische «Schweizer Journalist»-Verleger Johann Oberauer bekannt gegeben hatte, er müsse die geplante Ehrung von Peter Wanner als Verleger des Jahres auf einen anderen Termin verschieben. Ursprünglich wollte Oberauer die Verleihung des erstmals vergebenen Preises in den alljährlichen Verlegerkongress integrieren, der am Donnerstag und Freitag in St. Moritz stattfindet. «Leider ist es nicht möglich, diese Ehrung im Rahmen unseres Kongresses in durchzuführen», hatte ihm aber Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument schriftlich beschieden, der im Übrigen aber zur «Initiative und zur sehr guten Wahl» ausdrücklich gratuliert hatte. Der Verband Schweizer Presse (VSP) sei gut damit gefahren, die Organisation des Kongresses ganz in der eigenen Hand zu behalten, begründete Lebrument die Absage.
«Das verstehe ich sehr wohl», quittierte Johann Oberauer diese Auskunft und organisierte flugs auf Donnerstagmitternacht eine Feier, an der der Chefredaktor des «Tages-Anzeigers», Peter Hartmeier, die Laudatio auf Wanner hätte halten sollen. Doch am Mittwochmorgen folgte das definitive Aus: Nach dem Versand der Einladungen habe sich die Stimmung «derart grob verändert, dass wir in diesem Umfeld die Ehrung nicht machen werden», teilte Oberauer mit. Er habe «diese Form der Aufmerksamkeit nicht erwartet» und sich für einen Abbruch der Übung entschieden, da er keine negative Stimmung habe erzeugen wollen, schrieb er. «Es geht mir mit der Ehrung darum, gute und innovative Leute vor den Vorhang zu holen, da dies nötig ist, um die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen», unterstrich Oberauer gegenüber dem Klein Report, «es ist aber müssig, darüber zu spekulieren, was der wirkliche Grund war, dass sich einige Leute quer legten.» - Mehr zum «Verleger des Jahres»: «Schweizer Journalist» ernennt Peter Wanner zum Verleger des Jahres
Mittwoch
13.09.2006