Der Spionageskandal im US-Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) erhält immer grössere Dimensionen. In der Nacht auf Freitag hat HP-Chef Mark Hurd vor einem Ausschuss des US-Kongresses den Vorgang als «unentschuldbar» bezeichnet. Zum Abschluss einer eintägigen Anhörung übernahm er weitgehend die Verantwortung für die Geschehnisse. «Es gibt keine Entschuldigung für diesen Fehltritt. Er ist geschehen und er wird nie wieder passieren», sagte Hurd. Detektive hatten im Auftrag von HP falsche Identitäten vorgetäuscht, um an Telefondaten von Mitarbeitern und Journalisten zu gelangen. Mit der Untersuchung wollte der Drucker- und Computerhersteller Fälle von Datenspionage und die Weitergabe von Firmeninterna aufklären.
Wegen der Affäre trat zuletzt auch Firmenanwältin Ann Baskins zurück. Die bereits zurückgetretene Direktoriumsvorsitzende Patricia Dunn wies dagegen alle persönliche Verantwortung von sich. Der Kongressausschuss rügte den Konzern. Dunn und andere Manager hätten sich bei ihrem Vorgehen auf unzureichende Informationen zu Gesetzesgrundlagen verlassen, sagte der Vorsitzende des Handels- Unterausschusses des Repräsentantenhauses, Edward Whitfield. Demnach sei HP davon ausgegangen, dass die angewandte Praxis legal gewesen sei. - Mehr zum Thema HP: Chefjuristin von Hewlett-Packard zurückgetreten, HP-Manager wegen Spionageskandal vor Kongressausschuss geladen und HP-Konzernchef gibt direkte Verwicklung in Spionageskandal zu
Freitag
29.09.2006