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Dienstag
04.04.2006

Der Zeitungskopf ist grau mit drei grünen Punkten und damit auf den ersten Blick farblich eine Ergänzung zur Boulevardzeitung «Blick». Aber auch bezüglich Zielgruppe und im Werbemarkt soll die neue Abend-Gratis-Zeitung «Heute» das kränkelnde einstige Ringier-Flaggschiff ergänzen: Das neue Tabloidprodukt will eine junge und urbane Zielgruppe im Alter zwischen 18 und 35 Jahren in den grossen Zentren ansprechen und dies mit einer täglichen Auflage von 200 000 Exemplaren (110 000 in Zürich, 50 000 in Bern und 40 000 in Basel). Angestrebt wird eine Leserschaft von 300 000. Die heutige «Blick»-Reichweite von 17% soll damit im «Blick»/«Heute»-Kombi auf 24% hochgestemmt werden. Eine Inserateseite kostet 10 000 Franken (Basispreis), wobei es einen Einführungrabatt von 20% für «Heute» und einen solchen von 40% für das «Blick»/«Heute»-Kombi gibt. Dies sind einige Daten, die Ringier-CEO Martin Werfeli sowie «Heute»-Chefredaktor Bernhard Weissberg («Chef-Chef») am Dienstagmorgen bei einem Powerbreakfast vor der Werbebranche im Zürcher Hauptbahnhof bekannt gaben. Alles in allem gebe es «eine gelungene Sache», versprach Weissberg.

Redaktionell will Bernhard Weissberg die 32-Seiten-Zeitung in die vier Themenbereiche «News», «Sport», «Wissen» und «Nachtleben» strukturieren, wobei er durchgehend eher auf «weiche» und muntere Geschichten setzt. Beispielsweise soll der Nachrichtenteil durch eine Doppelseite mit «positiven» Bildern abgeschlossen werden. Das grösste Probleme werde er beim Sport haben, bekannte Weissberg, weil hier zwischen dem Redaktionsschluss der Morgenzeitungen und demjenigen von «Heute» wenig los sei. Deshalb verlasse er sich hier auf die Unterstützung aus der «Blick»-Sportredaktion. Im Ressort «Wissen» sei «alles möglich», sagte er weiter, von der Modeberichterstattung über ein grosses Interview bis zu Ergebnissen aus der Forschung. Grossen Wert legt er weiter auf das Ressort «Nachtleben» mit teilweise regionalisierten Ausgehtipps und einer Party-Berichterstattung. Rätsel, Comics und eine Wetterseite schliessen die Zeitung ab. «Heute» werde «die schnellste Zeitung der Schweiz» werden kündete er an, da zwischen dem Redaktionsschluss und der Verteilung (Kolporteure und Boxen) an den grossen Verkehrsknotenpunkten (Bahnhöfe, Flughäfen usw.) nur zwei Stunden liegen. Erste Testversuche seien «extrem gut angekommen», so Weissberg erfreut. - Mehr dazu: Ringier will «Blick» mit «Heute» helfen und Ringier lanciert Gratisabendzeitung «heute»