In Zürich und Tel Aviv wird derzeit der erste deutsche Telenovela-Sender entwickelt. Nach dem Willen des israelischen Betreibers Dori Media Group soll der Kanal schon im Frühjahr nächsten Jahres auf Sendung gehen. Damit erhält der Telenovela-Boom noch mehr Schub: Nachdem SAT.1-Chef Roger Schawinski mit «Verliebt in Berlin» im siebten Quotenhimmel gelandet ist, das ZDF mit «Bianca» Wege zum Glück bei den Quoten am späten Nachmittag gefunden hat und die ARD und möglicherweise auch RTL mit eigenen Telenovelas bald erfolgreich nachziehen wollen, sollen die deutschen Zuschauer demnächst rund um die Uhr mit den ursprünglich aus Lateinamerika stammenden Serien versorgt werden.
Der erste deutsche Telenovela-Sender könnte schon im Frühjahr 2006 starten. Initiator dieses Projekts ist Conrad Heberling, neuer Geschäftsführer der Dori Media International GmbH in Zürich. Der frühere Marketing- und Kommunikationschef von RTL II wird den Sender nach dem Vorbild des israelischen Dori-Kanals Viva aufbauen und auf die Bedürfnisse des deutschen Publikums abstimmen, berichtet der «Kontakter».
Aus der Produktion des israelischen Telenovela-Spezialisten Dori stünden mehr als 2000 Stunden Programm zur Verfügung, heisst es in einer Vorabmeldung des Münchner Branchendienstes. Für den geplanten deutschen Sender sollen weitere Produktionen hinzugekauft und eventuell auch produziert werden. Laut Conrad Heberling werden momentan Gespräche mit verschiedenen Plattformbetreibern geführt, um den Telenovela-Kanal auf breiter Basis unters Volk zu bringen.
Montag
05.09.2005