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Dienstag
22.02.2005

Der Delegierte für die französische Mediengruppe Hersant, Jacques Richard, hat in einer öffentlichen Anhörung am Dienstag alle Vorschläge der Waadtländer Zeitung «24 Heures» für ihre Regionalausgabe abgelehnt, wenn sie den Zusatz «La Côte» führen. Darum hat der zuständige Richter in Lausanne die superprovisorische Verfügung von Hersant gegen die «24 Heures»-Herausgeberin Edipresse aufrecht erhalten.

Zwar versuchte der Richter vergeblich, im Zeitungskrieg zu einem Vergleich zu kommen. «24 Heures»-Chefredaktor Jacques Poget schlug alternative Titel wie «région la Côte», «édition la Côte» oder «édition région la Côte» vor, doch wollte Richard davon nichts wissen. «Wir sind bereit, alle Vorschläge zu akzeptieren, sofern das Wort `La Côte` nicht verwendet wird», erklärte der Hersant-Delgierte vor Gericht. Er schlug seinerseits vor, den Titel «Ouest lémanique» für einen symbolischen Franken an Edipresse zu verkaufen.

Die superprovisorische Verfügung gilt solange, bis sich der Richter in ein paar Tagen zu provisorischen Massnahmen äussert. Diese gelten bis zu einem Grundsatz-Urteil, das in mehreren Wochen folgt. Die superprovisorische Massnahme trifft Edipresse vier Tage vor der Lancierung der vier neuen Regionalausgaben von «24 Heures», berichtet die Nachrichtenagentur sda. Eine der vier Ausgabe sollte den Titel «24 Heures La Côte» tragen und in Konkurrenz zum Lokalblatt «La Côte» treten, das dem französischen Verlag Hersant gehört. «24 Heures»-Chefredaktor Jacques Poget schätzt die Kostenfolgen des Verbots, das auch die Werbung betrifft, auf 100 000 bis 200 000 Franken.