Der diesjährige Henri-Nannen-Preis ist am Freitagabend vergeben worden: In der Königsdisziplin Reportage gewannen «Spiegel»-Autor Klaus Brinkbäumer und Henning Sussebach von der Wochenzeitung «Die Zeit». Für investigativen Journalismus erhielten Klaus Ott, Markus Balser und Hans Leyendecker von der «Süddeutschen Zeitung» eine Bronze-Skulptur. Das Team brachte den Schmiergeldskandal bei Siemens ans Licht.
Einen Preis erhielt die oppositionelle Zeitung «Nowaja Gaseta», die beharrlich über Korruption, Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Pressefreiheit in Russland berichtet. Zur Redaktion gehörte auch die ermordete Journalistin Anna Politkowskaja. Bei der feierlichen Übegabe an der Gala in Berlin erhielt die Redaktion lang anhaltenden Applaus.
Bei den Fotografen gingen die Auszeichnungen an Robert Lebeck (78) für sein Lebenswerk und an Alessandro Scotti für die beste Fotoreportage im Magazin «Geo». Alexander Smoltczyk recherchierte die Vorgeschichte der Islam-kritischen Rede von Papst Benedikt XVI. Er gewann in der Kategorie «verständliche Dokumentation». Als «lustigsten Tastentipper» würdigte die Komikerin Cordula Stratmann den Kolumnisten Hans Zippert der Tageszeitung «Die Welt» für seine humorvolle Berichterstattung.
Der Preis ist nach dem «Stern»-Gründer Henri Nannen (1913-1996) benannt und, verteilt auf alle Auszeichnungen, mit 30 000 Euro dotiert.
Samstag
12.05.2007