Der deutsche Journalist, Sachbuchautor und Sprachkritiker Wolf Schneider wird vom Verlagshaus Gruner + Jahr und der Zeitschrift «Stern» für sein journalistisches und publizistisches Lebenswerk mit dem Henri Nannen Preis 2011 ausgezeichnet. Der 85-Jährige ist Autor zahlreicher Bücher, darunter mehrerer Standardwerke über die deutsche Sprache. Ausserdem moderierte er viele Jahre die NDR-Talkshow. Der 85-Jährige arbeitet heute noch als Autor und gibt Sprachseminare, auch im Ausland.
Wolf Schneider, geboren 1925 in Erfurt, arbeitete nach dem Abitur und dem sich daran anschliessenden Militärdienst zunächst als Übersetzer für die US-Army. Danach folgten Stationen bei der Nachrichtenagentur Associated Press und der «Süddeutschen Zeitung», deren Nachrichtenchef und US-Korrespondent er war. Henri Nannen holte Wolf Schneider im Jahr 1966 nach Hamburg zum «Stern», bei dem er in der Redaktion als Chef vom Dienst und später auch als Verlagsleiter arbeitete. Es folgten Stationen beim Axel Springer Verlag, unter anderem als Chefredakteur der Tageszeitung «Die Welt». 1978 übernahm Schneider die Leitung der gerade gegründeten Hamburger Journalistenschule, die später nach Henri Nannen benannt wurde. Nach 16 Ausbildungsjahrgängen übergab Schneider 1995 die Schulleitung in andere Hände.
«Wolf Schneider prägte mit seiner Arbeit eine ganze Journalistengeneration. Viele seiner Schüler gehören heute zu den führenden Köpfen unserer Medienlandschaft», erklärte am Dienstag «Stern»-Chefredaktor Andreas Petzold. Wolf Schneider gebühre als Publizist und als Doyen der deutschen Sprache der Henri Nannen Preis.
Gruner + Jahr und sein Magazin «Stern» vergeben den «Henri» in diesem Jahr zum siebten Mal. Neben dem herausragenden Einsatz für die Pressefreiheit und einem publizistischen Lebenswerk werden die besten journalistischen Arbeiten ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr in deutschsprachigen Print- und Onlinemedien erschienen sind. Um den «Henri 2011» bewarben sich Journalisten mit 791 Arbeiten aus 196 Print- und Onlinepublikationen (in den Kategorien Reportage, Investigation, Dokumentation, Humor, Fotoreportage und Sonderpreis). Der Preis ist mit insgesamt 35 000 Euro dotiert. Die moderierte Preisverleihung findet am 6. Mai 2011 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg statt.