Der Autor und Journalist Peter Scholl-Latour wird am kommenden Freitag vom Verlag Gruner + Jahr und der Zeitschrift «Stern» für sein umfassendes publizistisches Lebenswerk und seinen Beitrag für den Qualitätsjournalismus mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. «Nur wenige verkörpern das Idealbild des weltläufigen rasenden Reporters
wie er», sagte «Stern»-Chefredakteur Andreas Petzold, der auch Mitglied der Hauptjury ist. «Aber allein mit diesem Klischee würde man Scholl-Latour nicht gerecht: Er versteht es, trefflich zu beobachten, Ereignisse aufs Wesentliche zu fokussieren und manchmal unbequeme Analysen zu entwickeln», so Petzold weiter.
Scholl-Latour, seit 1950 Journalist, berichtete als Korrespondent aus Beirut und Brazzaville, baute das Pariser ARD-Studio auf und wurde Direktor des WDR-Fernsehens. 1971 ging er für das ZDF nach Paris, kam 1973 als Gefangener des Vietkong in die Schlagzeilen, wurde Mitte der Achtziger im Verlag Gruner + Jahr TV-Vorstand und war Mitgründer des Privatsenders RTLplus. Daneben war er Herausgeber, später auch Chefredakteur des «Stern». Seit 1988 ist Scholl-Latour Publizist.
Weiterhin produziert er Features für das ZDF, zudem hat er rund 30 Bücher verfasst. Sein bekanntester Titel wurde «Der Tod im Reisfeld» (1979), mit 1,3 Millionen verkauften Exemplaren (1998) das bisher erfolgreichste deutschsprachige Sachbuch seit 1945.
Dienstag
17.05.2005