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Sonntag
19.12.2004

Getreu dem Journalistenmotto «Meide Sorgen, meide Kummer - morgen kommt die nächste Nummer», macht sich Helmut-Maria Glogger auf der von ihm nach Feng-Sui-Gesichtspunkten gestalteten Redaktion der «GlücksPost» an die Arbeit: «Ich mache die aktuelle Nummer ganz normal fertig. Das ist eine Doppelnummer zu Weihnachten und Neujahr mit 124 Seiten, ein echter Doppelschlag. Von einem abrupten Abgang kann also keine Rede sein. Auch wenn der Zeitpunkt - Weihnachten, das Fest der Liebe, wie ich mal gehört habe - vielleicht nicht ideal ist. Aber eine ideale Zeit gibt es nie für Chefreaktorinnen und Chefredaktoren.»

«Ich schreibe weiterhin meine Kolumnen für die Leserinnen und Leser. Und dann werde ich - nach einer gewissen Zeit der inneren Ruhe - eben andere Aufgaben innerhalb des Ringier-Verlages übernehmen», betonte Glogger am Sonntagabend gegenüber dem Klein Report. Und er fügt an: «Ehrlich: Ich bin sehr stolz darauf, die GlücksPost innert
wenigen Jahren zu einem auch finanziell erfolgreichen Titel geführt zu haben. So erzielt die GlücksPost dieses Jahr das beste wirtschaftliche Ergebnis seit ihrer Gründung vor 27 Jahren. Und das macht einen dann doch wieder sehr stolz.»
Weshalb es an der Zürcher Dufourstrasse 23 in der Chefetage gerumpelt hat, kommentiert der Oberbayer in Zürich nicht. Aber..., um möglichen «irrwitzigen» Spekulationen den Boden zu entziehen, sagt er auch: «Um es ganz klar zu sagen, es gibt keinerlei Streit zwischen mir und meinem Verleger Michael Ringier. Es fielen weder laute noch harsche, sondern gar keine Töne.»

Um im Bild zu bleiben, meint der Hobby-Musiker (spielt mit Jürg Ramspeck Klassik und Jazz): «In meinem Leben gab es immer viele Moll-Töne. Erst mein Helikopter-Absturz am Montblanc, dann der Tod meiner Frau, jetzt der Abschied als Chefredaktor von der GlückPost - es wird aber sicherlich auch wieder neue harmonische Töne in Dur geben: Statt dem melancholischen Brahms werde ich jetzt wohl eher Tomorrow is another Day üben.»

Der Klein Report hat keine Angst um «unseren Wurzel-Seppel» (einer seiner Übernamen aus den «Blick»-Zeiten). Einer muss bei den Schönen und Reichen näher dran bleiben. Glogger lachend am Telefon: «Na so toll sind die Schönen und Reichen ja auch nicht.»