Content:

Montag
29.12.2008

Am 4. Januar wird der deutsche Autor, Kritiker, Moderator und Journalist Hellmuth Karasek 75 Jahre alt. Schreiben ist für ihn harte Arbeit. Zum Beweis zeigt er seine rechte Hand: «Da am Mittelfinger hab ich eine Schwiele, die ich ab und zu mit dem Bimsstein bearbeite», erzählt er. Denn auch im 21. Jahrhundert schreibt er alles mit der Hand. Dabei ist der 1934 im damals tschechoslowakischen Brünn (Brno) geborene Karasek vor allem für seine wortgewandten Auftritte an der Seite von Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki in der ZDF-Show «Das literarische Quartett» (1988-2001) bekannt.

Doch auch als die Sendung nach 77 Folgen und 375 besprochenen Büchern eingestellt wurde, tauchte der umtriebige Kulturkritiker immer wieder auf dem Bildschirm auf - etwa als Kandidatenpate in Günther Jauchs «Der 5-Millionen-SKL-Show». Das brachte ihm mitunter verächtliche Kritik ein, doch er selber «kann daran nichts Ehrenrühriges finden». Er liebe nun mal das Publikum. Deswegen mache er Sachen wie Wilhelm-Busch-Lesereisen. Zwischendurch aber schreibe er - gerade an einem Buch über «Männer und Frauen».

Nach Abschluss seines Studiums hatte er seine journalistische Laufbahn 1960 bei der «Stuttgarter Zeitung» begonnen. Er war danach ein Jahr lang Chefdramaturg am Württembergischen Staatstheater und seit 1968 Theaterkritiker bei der Wochenzeitung «Die Zeit». Danach arbeitete er in verschiedenen Kultur-Funktionen beim Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». Daneben arbeitete Karasek als Dramaturg, Moderator, Biograf, etwa des Filmemachers Billy Wilder, oder unter dem Pseudonym Daniel Doppler als satirischer Theaterautor («Die Wachtel»).