Der Bestseller-Autor Daniel Kehlmann (31) erhält den mit 20 000 Euro dotierten Heinrich-von-Kleist-Preis 2006. Das teilte die Kleist-Gesellschaft mit Sitz in Köln am Freitag mit. Die traditionsreiche Auszeichnung wird Kehlmann am 19. November in Berlin überreicht. Kehlmann hatte zuletzt mit «Ich und Kaminski» sowie «Die Vermessung der Welt» - einer Geschichte über die Entstehung der modernen Wissenschaft rund um die Forscher Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauss - international grossen Erfolg. Die Bücher des in Wien lebenden Autors sind gegenwärtig in etwa ein Dutzend Sprachen erhältlich. Kehlmann, gebürtiger Münchner, wurde bereits mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und mit dem Heimito-von-Doderer-Preis ausgezeichnet.
Der Kleist-Preis wurde erstmals 1912 aus Anlass des 100. Todestages des Dramatikers Heinrich von Kleist verliehen. Unter den bisherigen Trägern sind etwa Bertolt Brecht, Robert Musil oder Anna Seghers. 1933 wurde die Vergabe des Preises von den Nationalsozialisten unterbunden. Nach der Wiederbegründung 1985 wurden Schriftsteller wie Heiner Müller, Ernst Jandl, Herta Müller, Judith Hermann, Albert Ostermaier, Martin Mosebach, Emine Sevgi Özdamar und zuletzt 2005 der Österreicher Gert Jonke ausgezeichnet.
Freitag
22.09.2006