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Dienstag
25.04.2006

Eine heikle Plakat- und Bushängerkampagne für die «Schaffhauser Nachrichten» hat die Zürcher Werbeagentur Viznerborel laut einer Mitteilung vom Dienstag gestartet. Gleich zwei der Sujets zeigen einen Zeitungsausschnitt mit einem Bericht über den UBS-Verwaltungsratspräsidenten Marcel Ospel und seinen exorbitanten Lohn von 65 700 Franken im Tag. Darunter kommen die Schlagzeilen «Werbung in den `Schaffhauser Nachrichten` kann sich wirklich jeder leisten.» und «Ab dem 1. Mai wird die Welt nicht verständlicher. Wir schon.» Dieser Termin hat nichts zu tun mit dem «Tag der Arbeit», sondern nimmt Bezug auf den Start des neuen Konzepts der «Schaffhauser Nachrichten».

Eine sehr ähnliche Kampagne mit dem früheren Tennisstar Boris Becker hatte die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» gemäss Urteil eines deutschen Gerichts vom Februar dieses Jahres 1,2 Mio. Euro gekostet. Becker war nicht um sein Einverständnis gefragt worden, und auch Viznerborel hatte kein OK des UBS-Chefs eingeholt, wie Mitinhaber Guillaume Borel bestätigte. «Ich glaube, das geht in Ordnung», sagte er dem Klein Report am Dienstag, «immerhin zeigen wir eine Zeitungsseite, die einmal real publiziert worden war.» Dies ist tatsächlich der wesentliche Unterschied zur Becker-FAZ-Werbung, in der eine fiktive Seite zur Einführung eines neuen Zeitungskonzepts gezeigt worden war. - Mehr dazu: Boris Becker bekommt 1,2 Mio. Euro von FAZ