Das von der britischen Regierung geplante Werbeverbot für Kinder-Junkfood stösst bei den Werbern auf der Insel erwartungsgemäss auf grossen Widerstand. Die britische Advertising Association (AA) wirft Gesundheitsminister John Reid Populismus und Kurzsichtigkeit vor, berichtet die Tageszeitung «The Guardian» am Mittwoch. Laut dem österreichischen Branchendienst Pressetext sollen Studien im Auftrag der AA ergeben haben, dass das Werbeverbot kaum Auswirkungen auf das Problem der Fettleibigkeit bei Kindern haben werde. Laut einer Studie des Medienregulators Ofcom hat TV-Werbung wenig Einfluss auf die Essgewohnheiten von Kindern. Lebensmitteletikettierung und das, was zu Hause oder in der Schule gegessen werde, spiele eine viel wichtigere Rolle als Werbung für Lebensmittel. Das Verbot würde auch die Fastfoodkette McDonald`s betreffen, die in Grossbritannien vor einigen Wochen eine Werbekampagne zur Aufpolierung ihres Images gestartet hat.
Der Gesundheitsminister argumentiert, die Menschen erwarten Unterstützung von der Regierung, die ihnen bei der Entscheidung zur Wahl von gesünderen Produkten helfen soll. Mit dieser Aussage, die im Gegensatz zur früheren Linie der Regierung steht, verärgerte Reid die britische Lebensmittel- und Werbeindustrie. Kultursekretärin Tessa Jowell hingegen sprach sich bereits im Januar für eine Zusammenarbeit mit der Lebensmittelindustrie aus, um gesündere Essgewohnheiten in der Bevölkerung zu fördern. - Mehr dazu: Kaum Einfluss von Werbeverboten auf den Tabakkonsum
Mittwoch
17.11.2004