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Sonntag
30.10.2005

Der Schriftsteller Hans-Ulrich Treichel erhält den mit 15 000 Euro dotierten Karlsruher Hermann-Hesse-Preis 2005. Der 53-Jährige bestätigte am Sonntag einen Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Der Germanist lehrt als Professor am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig. Er bekommt den alle zwei Jahre verliehenen Preis für seinen bei Suhrkamp erschienenen Roman «Menschenflug».

Darin schildert Treichel, wie sich ein Mann in seinem Alter einer Lebensbilanz stellt und sich auf die Suche nach seinem verlorenen gegangenen Bruder begibt. In der Geschichte setzt sich Treichel mit dem Schicksal von Vertriebenen auseinander und lässt die Vergangenheit in die Gegenwart strahlen. Die Jury lobte das «melancholisch, effektvoll komödiantisch erzählte» Buch und Treichels «Leichtigkeit beim Schreiben über existenziell niederdrückende Dinge». Vergeben wird die Auszeichnung von der Literarischen Gesellschaft Scheffelbund im Namen der Karlsruher Stiftung Hermann-Hesse-Literatur-Preis.

Der nach dem Literatur-Nobelpreisträger Hesse (1877-1962) benannte Preis wird für herausragende deutschsprachige bereits veröffentlichte Literatur vergeben. Erster Preisträger war 1957 Martin Walser. Zu den weiteren Preisträgern gehören Marlene Streeruwitz, Adolf Muschg, Hubert Fichte und zuletzt 2003 Klaus Böldl 2003.