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Sonntag
23.01.2005

«Die publizistische Unabhängigkeit ist immer die Seele einer Zeitung. Darum tasten wir sie mit dieser Kooperation nicht an. Der «Landbote» ist eine gut gemachte Zeitung. Seine Redaktion soll selbstständig weiterarbeiten können», erklärt Tamedia-Verwaltungsratspräsident Hans-Heinrich Coninx im «Tages-Anzeiger». Damit will er Bedenken aus dem Weg räumen, dass die Tamedia mit ihrer Beteiligung von 20% bei der Winterthurer Ziegler Druck- und Verlags AG Einfluss auf die Redaktion des zur Firma gehörenden «Landboten» nehmen könnte. Coninx bekräftigt auch, dass es sich bei der Beteiligung nicht um den ersten Schritt einer geplanten Übernahme handle. «Die Beteiligung soll vielmehr die Kooperation der beiden Verlage unterstreichen. Wir wollen nun sicher nicht bei der Ziegler Druck dreinreden.»

In Winterthur scheint nun eine der angekündigten Regionalausgaben des «Tages-Anzeigers» vom Tisch zu sein. «Man kann keine Partnerschaft mit einem Verlag eingehen und kurz danach diesen mit einer eigenen Regionalausgabe konkurrenzieren. Anderswo sind Regionalausgaben geplant. Tamedia will mit ihrem «Tages-Anzeiger» im Grossraum Zürich wachsen. Dabei setzt sie auf eigene Regionalausgaben, Kooperationen und auch auf Übernahmen», Coninx zu diesem Thema. Eine Zusammenarbeit bei der Inserateakquisition wird es trotz de Beteiligung so schnell nicht geben. «Der Landbote hat die Inserateakquisition an die Publicitas verpachtet. Er steht da noch für die nächsten Jahre unter Vertrag. Mit dem Stellen-Anzeiger, der künftig auch dem Landboten beiliegen wird, haben wir nun ein erstes kleines Versuchsfeld aufgetan. Was sonst später einmal folgen wird, ist noch offen.» Zum Thema: Kooperation zwischen Tamedia und Ziegler Druck